Das Stressinterview – Bewerber gezielt aus der Ruhe bringen.

Das Vorstellungsgespräch ist ein sehr wichtiger Teil, um unter den vielen Bewerbern den einen passenden zu finden. Denn innerhalb einer kurzen Zeitspanne muss der Personaler herausfinden, ob der Bewerber geeignet ist oder nicht. Viele Personaler bedienen sich deshalb gerne dem Stressinterview.

Was ist ein Stressinterview?
Ein Stressinterview bei einem Vorstellungsgespräch zielt darauf ab, den einzelnen Bewerber aus der Ruhe zu bringen. Die provokante Form des Fragens hilft dabei. Warum wird das von manchem Personaler so gehandhabt? Sie wollen mit dieser Methode herausfinden, wie stressresistent die einzelnen Bewerber wirklich sind. Sind die Bewerber wirklich belastbar oder geben sie das in ihrer Bewerbung nur vor? Das Stressinterview zeigt es auf!

Fordert die ausgeschriebene Stelle eine hohe Stresstoleranz, so ist es für den Personaler sinnvoll, ein Stressinterview durchzuführen. Denn ein Stresstest gibt darüber Auskunft, wie sich einzelne Bewerber verhalten.

Das Stressinterview – Es zeigt die provokante Art des Fragens auf!
Die Fragen werden gezielt gestellt und die Absicht, die hinter einem solchen Interview steckt, es wird ausgetestet, wie leicht oder wie schwer, der jeweilige Bewerber aus der Fassung zu bringen ist. Denn wer einen solchen Test besteht, der zeigt nicht nur auf, dass er gegen Stress gerüstet ist, er zeigt zudem auf, dass er im Arbeitsleben gut belastbar ist.

Das Stressinterview stützt sich auf unangenehme Fragen
Nach der Begrüßung folgt ein leichter und unverfänglicher Small Talk, bevor das Interview beginnt und Fragen kommen, die im Grunde nicht viel mit dem Job zu tun haben. Das Stressinterview wird gestartet, um die Bewerber aus dem Konzept zu bringen. Die Situation wirkt provozierend und der Personaler kann beobachten, wie der Bewerber in der jeweiligen Situation reagiert. Gerade wenn Menschen stressigen Situationen ausgesetzt sind, dann fängt die Fassade schnell an zu bröckeln. Der Bewerber lässt Eigenschaften an seiner Persönlichkeit erkennen, die auf eine  Schwäche hinweisen.

So sollte die Reaktion des Bewerbers auf das Interview sein
Es darf auf eine reflektierte Antwort gesetzt werden. Lösungsorientiertes Denken ist dabei sehr hilfreich.

So sollte die Reaktion des Bewerbers auf das Interview nicht sein
Wenn sich der Bewerber umgehend angegriffen oder provoziert fühlt, spricht das nicht für ihn. Es gibt zudem Bewerber, die zur gegnerischen Provokation ausholen. Das ist nicht der Umgang, der im späteren Berufsleben erwünscht oder gefragt ist.

Wenn Bewerber sich ständig rechtfertigen wollen und sich in diese Rechtfertigungen verstricken, ist die Schlussfolgerung darauf, der wird im Alltag bei der Verrichtung seiner Arbeit ständig versuchen, sich aus einer verfahrenen Situation herauszureden.

Wer den Personaler beim Stressinterview ausreden lässt und mit einer gut überlegten Antwort kontert, der gilt als selbstbewusst und wird die Sympathiewerte umgehend wecken.

Der Bewerber zeigt sich ruhig und gelassen. Keine Frage kann ihn verunsichern oder provozieren. So zeigt dieser gekonnt auf, dass er dem Druck gewachsen ist. Er währt jeden Angriff erfolgreich ab und sagt dazu seine Meinung. Ein Indiz dafür, dass der Bewerber Rückgrat hat.

Stressfragen im Interview
Sie können wie folgt gestalten:

  • Wie kommen Sie darauf, dass Sie in unserer Firma richtig sind?
  • Diese Bewerbung sollte Sie von den restlichen Bewerbern abheben?
  • Sie sind bereits mehrere Monate auf der Suche nach dem richtigen Job, woran liegt das?
  • Warum haben Sie sich auch bei anderen Firmen beworben?
  • Gibt es noch etwas Wichtiges zu erwähnen, das nicht in der Bewerbung steht?

Die passenden Antworten auf Stressfragen im Interview
Sie können sich auch wie folgt gestalten:

  • Diese Frage hat aber nichts mit dem ausgeschriebenen Jobangebot zu tun.
  • Diese Ansicht kann ich leider nicht mit Ihnen teilen.
  • Das ist eine falsche Information.
  • Ich will mich dazu nicht äußern, ich bitte Sie das zu respektieren.

Es ist viel besser, diese Antworten zu liefern, als zu schweigen. Denn auch wer schweigt, zeigt auf, dass er rhetorisch nicht geschult ist und über ein mangelndes Selbstvertrauen verfügt.

Was beim Stressinterview noch wichtig ist?
Der Blickkontakt darf immer gehalten werden, egal wie die einzelnen Fragen auch ausfallen. Es darf immer freundlich gelächelt werden. Entsteht einmal eine kurze Pause im Gespräch, dann ist das völlig in Ordnung. Lieber einmal eine durchdachte Pause einlegen, als sich beim Stressinterview um Kopf und Kragen reden.

Fazit: Das Stressinterview wird vor allem aus dem einen Grund angewendet, um herauszufinden, wie Bewerber unter Einwirkung von Stress reagieren. Die Bewerber zeigen mit der Beantwortung der Fragen, wie belastbar sie in den einzelnen Situationen tatsächlich sind. Stressinterviews werden nicht angekündigt, aber dennoch sind sie umgehend zu erkennen.